Wirtschaftliche Probleme für viele Jahre
Unumkehrbare Tatsachen belasten die Zukunft
Die größten Probleme sind:
- Die Zinsbelastung durch die enorme Verschuldung von Bund, Ländern und Gemeinden macht dringende Investitionen unmöglich. Weitere Steuererhöhungen sind allenfalls nur in geringem Umfang möglich. Zusätzliche Schulden bringen noch höhere Zinsbelastungen, verknappen den Haushalt nochmals und ein Haushaltsausgleich ist dann nur mit nochmals höherer Neuverschuldung möglich.
- Die Altersstruktur der Einwohner ist infolge der niedrigen Geburtenrate für die nächsten Jahrzehnte ein unumkehrbares Problem. Steuerliche und soziale Abgaben werden zur unerträglichen Last für viele.
- Für dringend notwendige Investitionen im Bildungssektor fehlt das Geld. Wir haben zuviel Geld für die Schulden der Banken und die Krisenbekämpfung ausgegeben und dadurch den Schuldenberg eneom vergrößert. Noch mehr neue Schulden für Bildung und Forschung könnten jetzt zu einer Schuldenspirale in den Haushalten führen und möglicherweise mehr schaden als nützen. Deutschland wird auf vielen Gebieten weiter zurückfallen.
Der größte Fehler:
In der Politik wird zu kurzfristig geplant. Man will mit allen Mitteln die nächste Wahl gewinnen und was danach kommt wird sich finden.
Die wirtschaftlichen Aussichten
Der Begriff 'Exportweltmeister' macht uns stolz, aber leider kann das
auch zu Fehleinschätzungen führen. Sind wir wirklich eine wirtschaftliche
Führungsnation? Wieviel von den exportierten Produkten sind denn in
Deutschland hergestellt worden? Was hat der Bürger wirklich davon?
Die letzten Jahre waren fette Jahre. Die Industrie machte Milliardengewinne
und was ist das Ergebnis?
Staat, Länder und Gemeinden sind überschuldet, viele Banken
und Firmen sind Pleite und der Steuerzahler muss alles bezahlen. Manche
Wirtschaftsbereiche werden nur noch mit Subventionen am Leben gehalten.
Viele Menschen verdienen trotz Vollzeitjob nicht genug zum Leben und die
Kinderarmut nimmt zu. Wenn das die Bilanz nach Boom-Jahren ist, wie soll
dann in den nächsten
Jahren alles besser werden? Firmen wandern aus, Arbeitsplätze werden
ins Ausland verlagert und immer mehr Spezialisten und Fachleute verlassen
Deutschland. Es fehlen Lehrer und viele Schulgebäude sind sanierungsbedürftig.
Die Bahn hat kein Geld, um gefährliche Achsen auszutauschen und Lokführer
fahren mit Angst um ihr Leben. Nach den USA und der Schweiz stehen wir
bei den Gesundheitskosten weltweit an dritter Stelle aber bei den Leistungen
und Erfolgen sind wir gerade mal Mittelmaß. Die Aussichten sind
wirklich sehr schlecht. Die Ursachen dafür
sind schon seit vielen Jahren bekannt und lassen sich kurzfristig nicht
mehr abstellen.
Deutschlands Schuldenberg
Die Zinskosten für die Staatsschulden verzehren immer größere
Teile des Haushalts. Dem Staat bleibt kein Geld für die Bewältigung
wichtiger Investitionen wie z. B. im Bildungssektor. Kaum ein anderes OECD-Land
gibt so wenig für Schulen und Hochschulen aus wie Deutschland. Der
deutsche Staat lebt schon lange über seine Verhältnisse und es
wird schon seit Jahren verschleiert, wie schlecht die Lage in Wirklichkeit
ist und wohin dieser Weg führen wird. Bis zum Jahre 2013 sollen 310
Milliarden neue Schulden hinzu kommen. (lt. Handelsblatt, Juli 2009, sogar
500 Milliarden) Die Zinsbelastung für den Staat ist bereits immens
und wird weiter steigen.
Wer hat die Schuld? - Die Lehman-Pleite?
Mann hört immer wieder, die Lehman-Pleite und die Weltwirtschaftskrise seien
schuld an unseren Problemen. Es ist verständlich, dass Politiker und Wirtschafts-
und Bankbosse vom eigenen Versagen ablenken und die Schuld bei anderen suchen.
Die Pleite von Lehman Brothers war keine Naturkatastrophe. In Amerika hat man
einfach viele faule Eier in einen Korb gelegt, diesen schön verpackt und
die Anteile daran mit hohen Renditen und Provisionen auf den Markt geworfen.
Die reizvollen Angebote wurden gierig aufgenommen wie schmackhaft gemachtes Gift
von den Mäusen.
Viele Banker und Firmenchefs haben jedes Sicherheitsdenken über Bord geworfen
und risikoreich spekuliert, statt mit den anvertrauten Geldern die eigentlichen
Ziele Ihrer Unternehmen zu verfolgen. Mit viel Geld immer noch mehr Geld verdienen
war die Devise aber der Steuerzahler trug leider das Risiko. Dass diese Krise
nicht unabwendbar war, beweisen andere Banken und Firmen mit gutem Management
in vielen Branchen, die diese Krise aus eigener Kraft durchstehen und keine Entlassungen
vornehmen müssen. Trotzdem sagen die Pleite-Banker: "Wie konnten wir
das wissen, die Ratingagenturen hatten Lehman bestens bewertet". Doch alle
wußten von der tickenden Zeitbombe am amerikanischen Immobilienmarkt. Und
Ratinginstitute werden in den USA erstaunlicherweise von den Firmen bezahlt,
die geprüft und 'geratet' werden. Die Probleme der großen
US-Immobilien-Finanzierer Fanny May und Freddie Mac waren spätestens ab
2005 allgemein bekannt. Jeder konnte eine Immobilie ohne Anzahlung und ohne Sicherheiten
und festes Einkommen kaufen. Als das Ende des Booms absehbar war, bündelten
die amerikanischen Banken ihre Forderungen und verkauften diese als Wertpapiere,
um das eigene Risiko zu mindern. Banken, Versicherungen und Fonds in Europa gingen
auf den Leim und griffen zu. Jeder der im Internet nach Fanny May und Freddie
Mac googelt, kann immer noch einsehen, wie alt viele Warnungen und Schreckensmeldungen
bereits sind.
Der Bildungssektor
In der Bildungspolitik wird von vielen ein radikales Umdenken gefordert.
Am lautesten von Parteien und Politikern, die an der Macht sind und oft
seit vielen Jahren die Gelegenheit hatten, etwas zu tun. Es wird seit
Jahren von Bildungsreformen gesprochen und über Vor- und Nachteile
verschiedener Schulformen gestritten. Aber es geschieht nichts, weil einfach
das Geld fehlt. Deutschland ist ein rohstoffarmes Land. Wir sind wirtschaftlich
auf das angewiesen, was wir 'zwischen den Ohren' haben, sagte Guido Westerwelle
einmal. Aber der Vorsprung auf diesem Gebiet ist dahin. Wie war es möglich,
dass Länder wie Korea und andere Asiaten die Spitzenplätze belegen
und wir total abgerutscht sind? In vielen Ländern (auch Entwicklungsländern)
sind 2 Jahre Vorschule für Kinder von 4-5 Jahren Pflicht. In Deutschland
fehlen immer noch Kindergartenplätze und sehr viele Kinder sind beim
Eintritt in die Grundschule mit 6 Jahren nicht schulreif und belasten
den Unterricht. Zur Zeit fehlen lt. div. Zeitungsberichten ca. 30.000
bis 40.000 Lehrer. Gibt es keine Lehrer oder fehlt das Geld? Wahrscheinlich
gibt es weniger Lehrer, weil die Studenten wissen, dass dem Staat das
Geld fehlt und wenig Aussichten für eine Anstellung als Lehrer bestehen.
Um unser Wohlstandsniveau zu halten, sollten wir dort stehen, wo Korea steht. Wir hätten rechtzeitig für ein vorbildliches System sorgen müssen, Mittelmaß genügt bei unseren Ansprüchen an Lebensqualität leider nicht. Wir benötigen einen Vorsprung in Forschung und Entwicklung vor unseren Mitbewerbern und den Ländern mit reichen Bodenschätzen, denn unsere Wirtschaft ist in hohem Maße vom Export abhängig.
Innovationen
Was ist aus unserem Innovationsvorsprung geworden? Es gab Zeiten, da haben
die Japaner unsere Produkte kopiert. Doch es dauerte nicht lange und sie
haben es besser gemacht als wir. Statt Grundig und Nordmende gibt
es heute Sony, statt Voigtländer kaufen wir Canon, Nikon, Panasonic.
Viele Produkte mit dem Aufdruck 'Made in Germany' werden leider in Asien
gefertigt. Vorbei sind die Zeiten der deutschen Werften bis auf wenige
Ausnahmen.
Unsere Autoindustrie war immer noch unsere Vorzeigebranche aber was wird
aus ihr?
Mit dem neuen Prius baut Toyota seine führende Rolle in der Hybridtechnologie
aus. Der Prius bringt bereits die dritte Genaration dieser fortschrittlichen
Antriebstechnik und glänzt mit Bestwerten bei Verbrauch und Emissionen.
Der Verbrauch verminderte sich auf nur noch 3,9 Liter und die CO2-Emissionen
konnten bei weiterer Verbesserung der Leistung auf 89 Gramm je Kilometer
gesenkt werden.
Die Japaner sind bereits führend im aufnahmebereiten US-Markt und verbuchen
mit diesen Fahrzeugen steigende Absatzzahlen.
Die deutsche Autoindustrie hat diesen zukunfsweisenden Trend verschlafen
und will jetzt eine große Aufholjagd starten. Aber auf dem Automobilmarkt
besteht weltweit Überkapazität. Es werden mehr Autos produziert als gekauft.
Wer wird das Rennen gewinnen?
Prestige-Projekt Transrapid
Als industriepolitisches Fiasko, ein Armutszeugnis für den Standort
Deutschland und Millionengrab für die Steuerzahler hat man dieses ehemalige
Innovationsprojekt jetzt in den Zeitungen bezeichnet. Zwanzig Jahre lang
hat man die Teststrecke im Emsland subventioniert. Nur einmal konnte dieser
Zug an China für
eine kurze Strecke in Shanghai mit erheblichen Zugeständnissen verkauft
werden. Aber sonst will ihn keiner haben und auch die Deutschen selbst wollen
ihn nicht. Der Transrapid war einmal ein interessantes Projekt, aber kann
man ein inzwischen veraltetes Objekt 20 Jahre lang mit Steuergeldern subventionieren
und künstlich
am Leben erhalten, noch dazu wenn man es selbst nicht haben will? Wer hat
jahrelang davon profitiert? Da stimmt doch was nicht! Was ist los in Deutschland?
Demographische Entwicklung
Mit einer extrem niedrigen Geburtenrate belegt Deutschland den letzten Platz
in der OECD-Geburtenstatistik und zählt zu den kinderärmsten
Gesellschaften der Welt, während gleichzeitig die Zahl der älteren
Menschen durch die höhere Lebenserwartung zunimmt. Die Zahl der jungen
Erwerbstätigen im Verhältnis zu Rentnern und Sozialhilfebeziehern
wird sich weiter verschlechtern und schwerwiegende wirtschaftliche Folgen
haben. Dieses Problem ist bereits unumkehrbar. Selbst wenn die Geburtenrate
ab sofort verdoppelt würde, ist für die nächsten 20-30
Jahre die Talfahrt nicht zu stoppen.
Arbeitsmarkt
Arbeitsstellen mit geringeren Anforderungen an die Qualifikation der Bewerber
haben wir in Deutschland zu wenig und diese werden auch in der Zukunft
nicht mehr werden. Die Globalisierung bringt eine Verlagerung auch über
große Entfernungen. In Ländern mit niedrigen Lohnkosten können
einfache Tätigkeiten sehr schnell erlernt und preiswert ausgeführt
werden. Nähereien, Schuhfabriken, Hersteller von Sportartikeln und
Plastikwaren bis zur Montage von Elektronikartikeln und vielen anderen
arbeitsaufwändigen Produktionen haben in Deutschland nur noch wenig Überlebenschancen.
Junge Leute mit Grundschulabschluss und jährlich etwa 80.000 Schulabgänger
ohne jeden Abschluss finden keine Arbeit. Das ist nicht nur für die
Betroffenen ein finanzielles und gesellschaftliches Problem sondern auch
für alle anderen, da unterqualifizierte Arbeitslose auf Lebenszeit
von den Arbeitenden in jeder Hinsicht versorgt werden müssen.
Es gibt zudem viele Millionen mit abgeschlossener Berufsausbildung, die
sich mit einem Niedriglohn abfinden müssen.
Auch Hochschulabsolventen finden oft schwer den gewünschten Job.
Man kann sagen: Die Wirtschaft sucht z.B. Ingenieure, möchte aber möglichst
wenig bezahlen. Nur Spitzenkräfte mit speziellen Fähigkeiten finden
eine Anstellung mit sehr gutem Gehalt und besseren Arbeitsbedingungen. Viele
Akademiker gehen ins Ausland, weil sie dort besser verdienen und bessere
berufliche Karriereaussichten vorfinden.
Subventionen in Deutschland und in der EU
Das Unwesen von Subventionen wird für die Steuerzahler zunehmend zum
Problem. Immer wieder fordern Politiker eine Verringerung oder sogar die
Abschaffung aller Fördermittel. Subventionen, die einmal eingeführt
worden sind, lassen sich offenbar nie wieder abschaffen und führen
zu starken Verzerrungen der Märkte auf nationaler und internationaler
Ebene .
Trotz ausgefeilter Bestimmungen und Anforderungen, scheint die Verteilung
nach dem Gießkannenprinzip zu erfolgen.
Agrar-Subventionen gehen nicht nur an Landwirte, sondern auch an Industriebetriebe,
Fluggesellschaften, Stadtwerke und Universitäten, sogar Spitzenfunktionäre
des Bauernverbandes und Politiker erhalten für private Äcker und
Obstplantagen und sonstigen Ländereien Agrar-Subventionen. Fürst
Albert von Monaco bietet vielen Steuerflüchtlingen einen angenehmen
Aufenthalt in seinem Staat und bekommt dennoch von der EU über 200.000,00 € Subventionen
für sein 700 Hektar großes Gut. Königin Elizabeth von England
bekommt rund 500.000,00 € und Prinz Charles zahlt man ca. 330.000,00 € Agrar-Subventionen.
Alles kein Problem, der Lohnsteuerzahler ist wehrlos. Dass diese Vorgehensweise
beschämend ist, wissen unsere Politiker offenbar genau. Die EU schreibt
vor, dass im Internet die Höhe der Subventionen mit Namen und Wohnort
der Empfänger aufgelistet werden muss. Erst nach längerem Streit
und Einleitung eines Verfahrens seitens der EU hat Deutschland diese Daten
teilweise veröffentlicht, die Bayern weigern sich weiterhin. (Stand
Juni 2009) Es sieht ganz so aus, dass die Regierung, besonders vor der Wahl,
den Unmut vieler Wähler fürchtet.
Wenn Sie mehr wissen möchten: http://www.taz.de/1/zukunft/wirtschaft/artikel/1/staatsknete-fuer-die-agrarindustrie/
Stand 09.07.2009: http://www.zeit.de/online/2009/29/eu-agrar-subvention-bayern-2
Und immer wieder geht die Sonne auf ... ?
Ich habe mich bemüht, hier einige Fakten aufzulisten, die für
die nächsten Jahre gültig sein werden. Es gibt noch viele Indikatoren,
Hoffnungen und Prognosen, welche richtig aber ebenso gut völlig daneben
liegen können. Wenn nach einem Einbruch der Industrieaufträge
um 21% diese plötzlich um 2% zunehmen, sagen viele Propheten: Der Tiefpunkt
ist erreicht, jetzt geht es wieder aufwärts. Und wenn die Krise größer
war als die vorherige bedeutet das ja nicht zwangsläufig, dass der
nächste Aufschwung höher sein wird, als der vorherige. Wir benötigen
jedoch einen Riesenaufschwung um die anstehenden Probleme zu lösen.
Bis jetzt hat noch keiner eine brauchbare Formel genannt.
Weitere Probleme
Steuerreform, Gesundheitsreform, Abbau der Bürokratie, Eingliederung
von Migranten, Beteiligung an Kriegen und Konflikten, Umweltschutz und Energiekrisen,
Altersversorgung der jungen Generation u.v.m.
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